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Union Berlins Sportdirektor Horst Heldt erklärt ruhige Sommer-Transferperiode 2025 im exklusiven Intervie

Das Sommer-Transferfenster 2025 endete bei 1. FC Union Berlin ohne große Schlagzeilen – ein deutlicher Gegensatz zu den spektakulären Transfers anderer Bundesliga-Klubs und internationaler Vereine. Während viele Fans in Köpenick auf aggressivere Verstärkungen gehofft hatten, nutzte Sportdirektor Horst Heldt die Gelegenheit, in einem exklusiven Gespräch mit Kicker beim Medientermin im Stadion An der Alten Försterei die Strategie des Vereins zu erklären.

Union Berlin, ein Klub, der stets für Stabilität, Treue und wirtschaftliche Vernunft steht, erlebte einen komplizierten Transfersommer. Anders als bei Bayern München oder Borussia Dortmund blieb es bei Union bei überschaubaren und gezielten Verstärkungen. Für einige Anhänger mag das enttäuschend wirken – für Heldt hingegen ist es Ausdruck von Prinzipientreue und Realitätssinn.

Erwartungen und Wirklichkeit

Heldt räumte ein, dass die Erwartungen der Fans in den vergangenen Jahren erheblich gestiegen sind. Der Aufstieg von Union – vom Zweitligisten zu einem etablierten Bundesligisten und zeitweiligen Europapokalteilnehmer – hat eine Euphorie geschaffen, die natürlich auch Transferträume weckt. Dennoch betonte Heldt, dass das Management innerhalb klarer Grenzen handeln müsse.

„Wir wissen, die Fans sind ehrgeizig, und dieser Ehrgeiz macht Union besonders. Aber wir müssen ehrlich zu uns selbst sein. Wir können kein Geld ausgeben, das wir nicht haben, und wir werden nicht die Werte aufgeben, die uns bis hierher gebracht haben,“ erklärte er.

Während andere Vereine Millionenbeträge investierten, setzte Union auf Zurückhaltung.

Gescheiterte Transfers: Leite und St. Juste

Besonders viel diskutiert wurden die geplatzten Verpflichtungen von Diogo Leite und Jeremiah St. Juste. Beide standen lange auf der Wunschliste, doch am Ende kam es nicht zum Abschluss.

Heldt stellte klar, dass es in erster Linie an den finanziellen Forderungen lag: „Wir waren interessiert, ja. Aber es gibt eine Grenze, die wir nicht überschreiten. Wenn die Zahlen nicht in unsere Struktur passen, ziehen wir uns zurück. Das ist keine Schwäche, sondern Disziplin.“

Damit bestätigte er einmal mehr, dass Union auf finanzielle Stabilität setzt, selbst wenn dies sportlich kurzfristig riskant wirken könnte.

Langfristige Perspektive

Statt auf teure Transfers setzt Union auf Kontinuität. Heldt verwies auf Vertragsverlängerungen wichtiger Leistungsträger sowie auf die stärkere Einbindung von Nachwuchsspielern.

„Für uns bedeutet Transferperiode nicht nur Neuzugänge. Es geht auch darum, das zu schützen, was wir haben,“ so Heldt.

Gerade die Nachwuchsförderung und eine nachhaltige Kaderplanung sind für Union zentrale Bausteine, um auch in Zukunft konkurrenzfähig zu bleiben.

Reaktionen der Fans

Union-Fans gelten als die treuesten in Deutschland, geprägt von Zusammenhalt und bedingungsloser Unterstützung. Dennoch äußerten einige Anhänger in sozialen Medien Bedenken, ob die ruhige Transferpolitik in einer immer stärkeren Bundesliga ausreiche.

Heldt zeigte Verständnis, bat jedoch um Geduld: „Die Bundesliga wird nicht im Sommer entschieden, sondern auf dem Platz. Wir glauben an unsere Spieler, an unser Trainerteam und an unser System. Dieses Vertrauen geht nicht verloren, nur weil wir im August keine 50 Millionen Euro ausgegeben haben.“

Finanzielle Lage

Ein weiterer wichtiger Punkt ist die finanzielle Realität des Klubs. Union verzichtet bewusst auf externe Großinvestoren und setzt stattdessen auf Unabhängigkeit und nachhaltiges Wachstum. Kosten für Stadionmodernisierung und Infrastruktur lassen wenig Spielraum für spektakuläre Transfers.

„Wir müssen nicht nur an die nächste Saison denken, sondern an das nächste Jahrzehnt. Union muss stark, stabil und unabhängig bleiben. Das ist wichtiger als kurzfristige Schlagzeilen,“ betonte Heldt.

Blick nach vorn

Mit dem Ende des Transferfensters richtet sich der Fokus nun auf die neue Bundesliga-Saison. Union möchte den Klassenerhalt sichern und im DFB-Pokal überraschen. Heldt ist überzeugt, dass der Kader, auch ohne große Namen, konkurrenzfähig ist.

„Wir vertrauen unseren Spielern. Sie haben schon oft gezeigt, dass sie für Union kämpfen. Diese Mannschaft verkörpert unsere Werte,“ sagte er.

Ob diese Strategie am Ende Früchte trägt, wird sich zeigen. Doch Union ist in seiner Geschichte immer wieder über sich hinausgewachsen – oft gerade dann, wenn man sie unterschätzt hat.

Fazit

Das Interview mit Horst Heldt verdeutlicht: Union Berlin bleibt sich treu. Anstatt teure Transfers zu tätigen, setzt der Klub auf Nachhaltigkeit, Zusammenhalt und Disziplin. Für Fans mag dieser Weg manchmal enttäuschend wirken, doch er ist ein Teil der Identität des Vereins.

Union wird weiter seinen eigenen Kurs gehen – vielleicht weniger spektakulär, dafür aber beständiger. Während andere Vereine kurzfristig glänzen wollen, baut Union Schritt für Schritt an einer Zukunft, die auf Stabilität und Gemeinschaft fußt.

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